Franz Hermann Müschen
* 9. Mai 1774 in Boizenburg
+ 27. Februar 1847 in Belitz/Laage
Franz Hermann Müschen wirkte von 1797 bis 1847 in Belitz/Mecklenburg als Kantor, Organist und Schullehrer. Sein Hauptwerk bestand darin, als Erster in Belitz eine gewerbliche Obstbaumschule aufzubauen, die von seinem jüngeren Sohn Johann Georg Bogislav Müschen neben dem Lehrer- und Organistenamt weitergeführt wurde. Vater und Sohn veröffentlichten mehrere wegweisende Schriften über den Obstbau in Norddeutschland. Der ältere Sohn Samuel Christian Heinrich Müschen wurde in Teterow ein bekannter Dahlien- und Rosenzüchter. Über die Küsterschule in Belitz und den Lehrer Franz Hermann Müschen wird in den Schulakten berichtet.
Samuel Christian Heinrich Müschen
Christian Samuel Müschen
1804 - 1897
Der ältere Sohn Samuel Christian Müschen veröffenlichte gemeinsam mit seinem Bruder Johann Bogislav die erste Biografie über seinen Vater Franz Hermann .
Samuel Christian wurde Kantor in Teterow und dort besonders als Georginenzüchter bekannt. Zugleich war auch er ein engagierter und gebildeter Lehrer, der erst im hohen Alter von 81 Jahren pensioniert wurde. Sehr erfolgreich waren die Georginen (Dahlien) und Rosen, die er gezüchtet hat. 1869 hat sich Samuel Christian mit mehreren Sortimenten Georginen an der Internationalen Gartenbauausstellung in Hamburg beteiligt. Seine Züchtungen waren so bekannt, dass auch Fritz Reuter Georginen und hochstämmige Rosen für seine Gartenanlage in Eisenach von „Müschen-Teterow“ bezogen hat, wie er in Briefen vermerkte. 1891 zeichnete Samuel C. H. Müschen seine Erinnerungen an die Franzosenzeit auf.
Johann Bogislav Müschen
Johann Bogislav Müschen
1812 - 1897
Am 27. Februar 1847 starb Franz Hermann Müschen in Belitz. Sein Sohn Johann Bogislav setzte sein Werk dort, er folgte ihm 1844 als Kantor und Organist in Belitz nach. 1875 veröffentlichte der Sohn seine pomologischen Erkenntnisse
Der Obstbau in Norddeutschland, in denen auch die Apfelsorte Müschens Rosenapfel beschrieben ist. Zu dieser Zeit hatte Johann Bogislav schon über fünfzig Jahre Obstbau betrieben und viel von seinem Vater gelernt. Das Sortiment der Belitzer Baumschule umfasste zu der Zeit schon 2000 Sorten.
Bei der Veröffentlichung des Buches ging es Johann Bogislav um die Verbreitung des Obstbaus in Norddeutschland. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass dort der Obstbau immer noch zu sehr vernachlässigt wird. Daher sind von ihm nicht nur die verschiedenen, für Norddeutschland besonders geeigneten Sorten beschrieben worden, zugleich hat er wichtige Hinweise gegeben, wie die Bäume zu pflanzen und zu pflegen sind, und wie das Obst am Besten gelagert und genutzt wird.
Johann Bogislav gehörte auch zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Pomologen-Vereins.